Mittwoch, Februar 21, 2007

Customized Cloister and Great Great Wall

Gestern haben wir das schöne Wetter genutzt und waren bei 15°C in einem Buddhistischen Kloster und auf der Mauer. Meine Erwartungen wurden allerdings etwas untertroffen, als wir vor dem Mekka, dem Disney Land der Buddhistischen Kloster, dem customized Kloster schlechthin standen. Überall Essensstände, Menschenmassen und Andenkenverkäufer. Irgendwie hatte ich eher ein Kloster aus "7 Jahre in Tibet" erwartet - aber dafür sollte ich wohl besser nach Lhasa fahren... Hier ein paar Bilder, die versuchen, das Kommerzielle auszuklammern. [Auf einem Bild sind noch meine Füße zu erkennen - auf der Sommerrodelbahn, die man nehmen muss (!) wenn man nicht zu Fuß den steilen Aufsieg nehmen möchte.] Vergnügungspark auf Chinesisch...


Die Mauer dann war ganz anders und genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte: Viel Natur, wenig Touristen und viel frischere Luft - wie habe ich die vermisst!! Auch wenn die Sicht nicht ganz super war, war es doch aufregend, auf der Mauer zu sein, die vor so langer Zeit von so vielen Menschenhänden erbaut worden ist. Der Ausblick nach dem wirklich steilen Aufstieg war die Mühen und den heutigen Muskelkater wert - in jeder Hinsicht eine Autofahrt wert! Dass dieser Teil noch nicht touristisch erschlossen ist, kann man sehr deutlich an der Leiter erkennen, die nach oben führt. Die war sicherlich nicht vom TÜV abgenommen... Wem das Bild zu klein ist: Die Leiter war wirklich aus Holzstöcken zusammen gezimmert.

Leider wurde der doch sehr schöne Tag von einem Essen der etwas wiederlichen Art gekrönt. Alles auf dem Tisch hatte einen sehr gewöhnungsbedürftigen Geruch und als dann die Würmer, oder was auch immer das waren, aufgetischt wurden, war mir mein Hunger auch schon vergangen.

Montag, Februar 19, 2007

Masses and masses again....

Das Jahr des Schweines wird hier in Peking traditionell nicht nur mit millionen von Feuerwerkskörpern eingeläutet, sondern auch mit Volksaufläufen der ganz besonderen Art. Noch nie hatte ich so sehr das Bedürfnis in den unendlichen Weiten der Schwedischen, ruhigen Natur zu sein. War das voll!! Und ich denke, dass es gestern [am Sonntag] sicherlich noch voller gewesen ist; wenn das überhaupt möglich ist.

Zum Beweis hier die Bilder von heute:

Noch lache ich....


Sonntag, Februar 18, 2007

Happy Chinese New Year!

Celebrate the year of the pig!

An jeder Ecke kann man schon seit Wochen Schweine in allen erdenklichen Größen, Farben und Ausführungen kaufen. Das Jahr des Schweines wurde nämlich gestern begrüßt.

Die Chinesen sind schon "an amazing race"... Die Böller und Feuerwerkskörper erinnerten mehr an Kriegsspektakel und manches mal musst man um sein Gehör fürchten. Unheimlicher Lärm in allen Straßen und zwischen den Hochhäusern. Wunderbar sieht ein Feuerwerk übrigens Auge in Auge aus. Da man hier ja durchaus höher als zwanzig Stockwerke wohnt, sieht man die bunten Knaller mal aus der Vogelperspektive mal in Augenhöhe. Ist schon beeindruckend, wenn man sogar die kleine Druckwelle spürt.... Hier ein Beweisfoto!


Vorher waren wir im Macau Hotpot Restaurant - wie der Name schon sagt: Hotpot essen. Für die Vegetarierin Biggi wurde erst mal richtig viel Fleisch aufgetragen. Zum Glück gab es dann auch ordentlich Grünes. Nach dem Essen waren wir dann bei Ruud und haben noch ein wenig weiter gefeiert! Allen da draußen: Ein gesundes, frohes und erfolgreiches Neues Jahr!










Sonntag, Februar 11, 2007

Mind the gap...

Unterschiede erleben wird in Peking täglich gelebt.

Da entsteht auf der einen Seite eine Mall, die in Ausmaßen und Anmutung denen in den Vereinigten Staaten in nichts entgegensteht. Mit Prunk und Protz, Starbucks und Rolex, Olympia und Co. Das ganze gewürzt mit einem Springbrunnen, einer gehörigen Portion Marmor und einem Klassikduo bestehend aus Flügel und Violine.
Keine fünhundert Meter entfernt wird gebaut. Immer noch. Aber nicht mehr lange. Hier wird in vierundzwanzig Stunden das vollbracht, was in Deutschland in zwei Wochen vielleicht erreicht wird. Aus diesem Grund müssen die Arbeiter auch dicht bei der Baustelle wohnen in eigens dafür errichteten Barracken. Hier gibt es kein fließendes Wasser, keine Toilette und den muffigen Raum müssen sich wohl etwa vier bis acht Männer teilen.
Diese krassen Gegensätze scheinen für Chinesen etwas ganz normales zu sein. Für mich noch nicht; und ich will hoffen, dass ich für solcherlei Eindrücke nie blind werde.

China, das Land der Gegensätze. Das eigene Gewissen ist es, das mir die Schamesröte ins Gesicht treibt, wenn ich mit zwei Zara Pullovern und einem Starbucks Caramell Macchiato aus der Mall komme und an den Wohnsilos vorbei an Männern laufe, die in der Woche vielleicht das verdienen, was ich gerade binnen 30 Minuten ausgegeben habe.

Es scheint, es gibt Dinge, an die will und werde ich mich nicht gewöhnen. Für alle anderen sei der folgende Link empfohlen http://www.wearewhatwedo.org/
An dieser Stelle "Danke Michael!"

Sonntag, Februar 04, 2007

Beijing City Planning

Der heutige Besuch der "Beijing City Planning Exhibition" hat einige Überraschungen bereit gehalten. Unter anderem konnte man auf dem riesigen Modell erkennen, dass genau hinter unserem Apartementblock eine neue Straße entsteht. Der gesamte Hutong Komplex hinter unserer Südseite muss einem Schul- oder Universitätskomplex weichen. Neue Gebäude, wohin das Auge reicht....






Nach dieser Ernüchterung musste ich erst einmal Zuflucht in Houhai suchen, einem Park unweit der verbotenen Stadt. Hier gibt es leider nicht viel, dass nicht touristisch erschlossen ist und so ist man froh, schnell wieder die entlegeneren Straßenzüge zu finden, in denen nicht um den lockeren RMB in der Touristentasche gefeilscht wird. Im Sommer werde ich noch mal einen Versuch machen - denn die kleinen Restaurants am Houhai See werden mit zunehmenden Temperaturen sicherlich auch an Reiz gewinnen. Ich werde berichten.


Hier in China werden Fakes [engl. Kopien originaler Marken] groß gehandelt. So kann man unechte Fendi Taschen genau so kaufen, wie nachgemachte Turnschuhe oder ähnliches. Dass auch Autos hier kopiert werden, ist spätestens nach den Spiegel Berichten bekannt. Dass Suzuki jedoch mit dem Swift ein derart begehertes MINI-Nachahmungs-Objekt geschaffen hat, hätte ich kaum gedacht. Das Foto belegt, wie sehr der Wahn hier fortgeschritten ist - und das ist nicht der einzige, der hier die Straßen ziert:



Besonders glaubhaft: Das angeglichene Logo!!!